Cloud-Architektur Teil 1: Ein Leitfaden für Einsteiger
Die Welt der Cloud-Architektur kann für Anfänger wie ein undurchdringlicher Nebel erscheinen. Dazu hatte ich bereits einen Artikel verfasst, den ich mit dieser Serie auch praktisch erweitern werde. Begriffe wie IaaS, PaaS und SaaS wirken oft abstrakt und kompliziert. In diesem Artikel werde ich mich auf AWS konzentrieren und die Begriffe anhand der Produkte EC2, S3 und AWS Amplify erklären. Darüber hinaus werfe ich einen kurzen Blick auf vergleichbare Dienste in anderen führenden Plattformen. In kommenden Artikeln nehme ich jeweils einen konkreten Dienst praktisch unter die Lupe. Sei gespannt!
Grundlagen der Cloud-Architektur
IaaS: Infrastructure as a Service
Beginnen wir mit Infrastructure as a Service (IaaS). Diese Kategorie bietet grundlegende rechenzentrumähnliche Ressourcen über das Internet. Ein zentrales Element von AWS IaaS ist der Dienst Amazon EC2 (Elastic Compute Cloud). EC2 ermöglicht es, virtuelle Maschinen zu erstellen, zu konfigurieren und zu betreiben. Hier kannst du Ressourcen genau nach Bedarf skalieren und anpassen.
PaaS: Platform as a Service
Platform as a Service (PaaS) bietet eine Plattform, auf der Entwickler Anwendungen erstellen können, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Ein Beispiel hierfür ist Amazon S3 (Simple Storage Service). S3 ermöglicht die Speicherung und den Abruf von Daten über das Internet, ohne dass du dir Gedanken über die physische Speicherinfrastruktur machen musst.
SaaS: Software as a Service
Jetzt zu Software as a Service (SaaS). Diese Kategorie ermöglicht den Zugriff auf Software über das Internet, ohne dass diese auf dem lokalen Gerät installiert werden muss. Ein hervorragendes Beispiel aus der AWS-Welt ist AWS Amplify. Es ist eine Plattform, die die Entwicklung von Web- und Mobilanwendungen erleichtert. Hierbei steht die Entwicklungsplattform im Vordergrund, und du kannst Anwendungen erstellen und bereitstellen, ohne dich um die zugrunde liegende Infrastruktur sorgen zu müssen.
AWS-Dienste im Detail
Amazon EC2
Schauen wir uns Amazon EC2 genauer an. Hiermit kannst du virtuelle Server in AWS erstellen und betreiben. Diese Instanzen sind vielseitig und können für verschiedene Anwendungsfälle konfiguriert werden, sei es für Webanwendungen, Datenbanken oder andere spezifische Anforderungen. Die elastische Skalierbarkeit von EC2 ermöglicht es, Ressourcen bei Bedarf anzupassen.
Amazon S3
Ein weiterer essentieller Dienst ist Amazon S3. Es handelt sich um einen skalierbaren Speicherdienst, der Daten in sogenannten “Buckets” organisiert. Diese können für die Speicherung von statischen Website-Inhalten, Backups oder großen Dateien verwendet werden. S3 ist äußerst zuverlässig und bietet eine einfache Möglichkeit, Daten in der Cloud zu speichern.
AWS Amplify
Nun zu AWS Amplify, einer Entwicklungsplattform, die es ermöglicht, Web- und Mobilanwendungen schneller zu erstellen. Mit Amplify kannst du Code deployen, automatisierte Builds einrichten und die Bereitstellung deiner Anwendung verwalten, ohne komplexe Infrastrukturdetails berücksichtigen zu müssen. Es ist eine “Serverless”-Lösung, bei der du dich auf deine Anwendung und nicht auf Server konzentrierst.
Weitere Plattformen im Überblick
Microsoft Azure
Microsoft Azure bietet ähnliche Dienste wie AWS, darunter Azure Virtual Machines (entsprechend EC2), Azure Blob Storage (vergleichbar mit S3) und Azure App Service (ähnlich zu AWS Amplify).
Google Cloud Platform (GCP)
In der Google Cloud Platform findest du Compute Engine (ähnlich zu EC2), Cloud Storage (vergleichbar mit S3) und Google App Engine (vergleichbar mit AWS Amplify).
Alibaba Cloud
Die Alibaba Cloud bietet Dienste wie Elastic Compute Service (entsprechend EC2), Object Storage Service (vergleichbar mit S3) und App Engine (ähnlich zu AWS Amplify).
OpenStack
OpenStack ist eine Open-Source-Plattform für Cloud-Computing und bietet IaaS-Dienste. Es ermöglicht das Erstellen und Verwalten von virtuellen Maschinen, ähnlich wie Amazon EC2.
Fazit
Die Begriffe IaaS, PaaS und SaaS mögen auf den ersten Blick einschüchternd wirken, aber wir haben gesehen, dass sie mit AWS Amplify, Amazon EC2 und Amazon S3 greifbarer werden. Die Cloud-Architektur wird durch diese Dienste zugänglicher, was Entwicklern ermöglicht, ihre Projekte effizienter und skalierbarer zu gestalten.
In diesem Leitfaden haben wir die ersten Schritte gemacht, um die Cloud-Architektur zu entmystifizieren und dir einen klaren Einstiegspunkt zu bieten. Durch die Erklärung der Begriffe anhand konkreter AWS-Beispiele und einem kurzen Blick auf andere Plattformen hoffe ich, dass du nun besser verstehst, wie diese Abstraktionen in der realen Welt angewendet werden können.
Die Welt der Cloud-Architektur ist groß und ständig im Wandel. Als Einsteiger ist es wichtig, sich auf die Grundlagen zu konzentrieren und schrittweise fortzuschreiten. Wenn du mit den hier vorgestellten Diensten experimentierst, wirst du feststellen, dass die Cloud gar nicht so mysteriös ist, wie sie scheinen mag.
Quellen
Wie es weitergeht
Für die kommenden Artikel habe ich aus meinen vorherigen Arbeiten eine kleine interessante Auswahl erstellt, gerne kann ich diese noch erweitern. Feedback und Kommentare sind gerne gesehen.
- Teil 1: Grundlagen (dieser Artikel)
- Teil 2: Praxis mit einer Webseite auf AWS (SaaS – Webhosting)
- Teil 3: Praxis mit einem Raspberry Pi auf Azure (PaaS – Internet of Things)
- Teil 4: Praxis mit einer virtuellen Maschine auf der Google Cloud (IaaS – Virtuelle Maschine deployen)
- Teil 5: Zusammenfassung und Ausblick
Raspberry Pi ist nicht nur für Bastler und Entwickler ein beliebtes Spielzeug, sondern auch ein leistungsfähiges Werkzeug im Internet der…
Herzlich willkommen zum zweiten Teil unserer Reise in die Welt der Cloud-Architektur. Im ersten Teil haben wir die Grundlagen von…